Was ist eine Hypothek? – Bedeutung, Arten, Kosten & Hypothekenaufnahme
Veröffentlicht am:
9-30-2025
Die Frage „Was ist eine Hypothek?“ stellen sich vor allem Menschen, die eine eigene Immobilie kaufen, bauen oder finanzierend modernisieren möchten. Doch auch für diejenigen, die sich beruflich oder privat mit Immobilien, Kreditgeschäft oder juristischen Grundlagen beschäftigen, ist die Hypothek ein zentrales Thema. In diesem Artikel erfahren Sie, wozu eine Hypothek dient, wie sie funktioniert, was sie kostet und wie Sie eine Hypothek aufnehmen. Außerdem beleuchten wir, warum die Grundschuld heute meist bevorzugt wird und welche rechtlichen und finanziellen Besonderheiten Sie kennen sollten.
Der Weg zur eigenen Immobilie führt fast immer über eine Kreditsicherung – und dabei spielt das Grundpfandrecht wie die Hypothek eine entscheidende Rolle. Doch hinter dem Begriff verbergen sich viele Details: Akzessorietät, Verkehrshypothek, Brief- und Buchhypothek oder auch die Zwangsversteigerung sind juristische Stichworte, die für Laien oft schwer zu durchschauen sind. Gerade für Käufer, Bauherren und Modernisierer lohnt es sich, die Unterschiede zu anderen Sicherungsmitteln zu kennen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Definition: Was ist eine Hypothek und was bedeutet sie?
Eine Hypothek ist ein Grundpfandrecht, das als Sicherheit für ein Darlehen dient – meist im Zusammenhang mit Immobilienkrediten. Im Alltag wird der Begriff „Hypothek“ häufig synonym mit „Immobiliendarlehen“ verwendet, juristisch gemeint ist jedoch die dingliche Sicherheit im Grundbuch.
- Grundpfandrecht: Die Hypothek wird im Grundbuch eingetragen und verbleibt dort so lange, wie der Kredit besteht. Sie dient der Bank als Absicherung: Kann der Kreditnehmer das Darlehen nicht mehr bedienen, darf die Bank das betreffende Grundstück pfänden und verkaufen lassen.
- Kreditsicherheit: Die Hypothek ist die klassische und wichtigste Sicherheitsform im Immobilienbereich. Sie sorgt dafür, dass das Fremdkapital für den Immobilienkauf auch tatsächlich zurückbezahlt wird.
- Abgrenzung zum Darlehen: Während das Darlehen das Geldgeschäft beschreibt, ist die Hypothek das zugehörige Sicherungsmittel. Im Alltag wird oft das gesamte Kredit- und Sicherungspaket als „Hypothek“ bezeichnet, juristisch handelt es sich dabei um zwei getrennte Dinge.
Das zentrale Prinzip: Die Akzessorietät
Was ist eine Hypothek? Das Herzstück der Hypothek ist ihre Akzessorietät – das heißt: Die Hypothek ist untrennbar an die zu sichernde Forderung (meist ein Darlehen) gebunden. Wenn die Forderung erlischt, erlischt auch die Hypothek.
- Ablauf im Detail: Nach jeder Ratenzahlung wird die Forderung geringer – und damit auch das eingetragene Grundpfandrecht. Am Ende der Laufzeit, wenn das Darlehen komplett zurückgezahlt ist, wird die Hypothek zur Eigentümergrundschuld.
- Gutglaubenserwerb: Eine Besonderheit im deutschen Recht ist der gutgläubige Erwerb der Hypothek (§ 1138 BGB). Sollte eine Hypothek an einen Dritten übertragen werden und dieser glaubt im guten Glauben, dass die Forderung noch besteht, wird dies gelegentlich „fiktiv anerkannt“, auch wenn sie in Wirklichkeit bereits getilgt ist.
- Praxisrelevanz: Die Bindung an die Forderung macht die Hypothek für Banken etwas weniger flexibel als die Grundschuld, dafür aber für Kreditnehmer transparenter.
Hypothek Bedeutung: Hypothek aufnehmen – Wann, wie und warum?

Hypotheken werden meist dann aufgenommen, wenn ein Haus gekauft oder gebaut werden soll. Was ist eine Hypothek? Sie können aber auch auf bereits abbezahlten oder teilweise getilgten Immobilien neu bestellt werden – etwa zur Kapitalbeschaffung für Renovierung oder Modernisierung.
Typische Anwendungsfälle
- Immobilienfinanzierung: Standardanwendung beim Haus- oder Grundstückskauf.
- Kapitalbeschaffung: Auch eine Hypothek auf ein Haus aufnehmen, das bereits abgezahlt ist, ist möglich – etwa zur Finanzierung einer Sanierung oder als Kapitalbeschaffung für andere Investitionen.
Ablauf der Hypothekenbestellung
- Einigung: Vertrag zwischen Eigentümer und Bank.
- Eintragung ins Grundbuch: Der Notar beantragt die Eintragung im Grundbuch. Dies dient als öffentlicher, zugänglicher Nachweis.
- Übergabe des Hypothekenbriefs: Bei der BriefHypothek erhält der Gläubiger einen Hypothekenbrief als Wertpapier. Bei der BuchHypothek erfolgt alles über das Grundbuch.
Hypothek auf abbezahltes Haus nehmen
Wer bereits schuldenfrei ist, kann das Grundstück dennoch wieder belasten, um an liquide Mittel zu kommen. Hierfür sind dieselben Schritte erforderlich wie bei der Erstfinanzierung. Die SimultanHypothek (in Österreich und Liechtenstein verbreitet) ist eine Besonderheit was ist eine Hypothek, bei der die Hypothek direkt beim Immobilienerwerb für was ist Hypothek? Mehrere Kreditgeber eingetragen wird.
Arten der Hypothek: VerkehrsHypothek, BriefHypothek, BuchHypothek & SicherungsHypothek
| Art | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
| VerkehrsHypothek | Standardfall, im Grundbuch eingetragen | Verkehrsfähig, für Gläubigerwechsel geeignet | |
| BriefHypothek | Mit Hypothekenbrief, gesetzlicher Normalfall | Gläubigerwechsel ohne neue Eintragung | Verlustgefahr des Briefes |
| BuchHypothek | Ohne Brief, im Grundbuch vermerkt und weniger verkehrsfähig | Grundbuchamt prüft Änderungen | Neue Eintragung bei Gläubigerwechsel (ca. 0,2% Kosten) |
| SicherungsHypothek | Streng akzessorisch, immer BuchHypothek, für besondere Zwecke (z.B. Unternehmensfinanzierung) | Höherer Schutz gegen gutgläubigen Erwerb | Weniger flexibel |
Besonderheiten im Detail
- BriefHypothek: Der Gläubiger kann die Hypothek leichter an Dritte übertragen, indem er den Hypothekenbrief aushändigt und eine Abtretungserklärung ausstellt. Keine neue Grundbucheintragung notwendig.
- BuchHypothek: Im Grundbuch dokumentiert, jedoch muss bei einem Gläubigerwechsel eine neue Eintragung erfolgen, was etwa 0,2 % der Restschuld kostet.
- SicherungsHypothek: Besonders streng ans zugrunde liegende Darlehen gebunden, daher nur als BuchHypothek möglich. Kein gutgläubiger Erwerb möglich.
Hypothek auf haus aufnehmen: Kostenfaktoren bei der Eintragung und Tilgung
Was ist eine Hypothek? Die Kosten für Notar und Grundbuchamt bei der Eintragung einer Hypothek belaufen sich typischerweise auf ca. 1,5 % bis 2 % der Darlehenssumme. In Österreich kommen noch eine Eintragungsgebühr von 1,2 % sowie Nebengebührensicherstellungen dazu.
- Rangfolge im Grundbuch: Die Reihenfolge der Eintragung bestimmt, wer im Fall einer Zwangsvollstreckung zuerst sein Geld bekommt. Erstrangig eingetragene Hypotheken (Rang 1a) sind für Banken am attraktivsten – sie erhöhen die Kreditsicherheit und senken den Zins.
- Kosten bei Gläubigerwechsel: Bei der BuchHypothek müssen Sie bei Wechsel des Kreditgebers mit ca. 0,2 % der Restschuld als Grundbuchkosten rechnen.
Kostenübersicht
| Leistung | Kosten |
| Eintragung einer Hypothek | ca. 1,5–2% des Darlehens |
| Gläubigerwechsel (BuchHypothek) | ca. 0,2% der Restschuld |
| Eintragungsgebühr (Österreich) | 1,2% plus Nebengebühren |
Hypothek vs. Grundschuld: Wesentliche Unterschiede
| Eigenschaft | Hypothek | Grundschuld |
| Akzessorietät | Ja, streng an die Forderung gebunden | Nein, nicht zwingend an eine Forderung gebunden |
| Löschung | Bei vollständiger Tilgung automatisch Eigentümergrundschuld | Bleibt bestehen, kann erneut als Sicherheit genutzt werden |
| Verkehrsfähigkeit | Geringer, wegen Akzessorietät und Grundbuchabhängigkeit | Sehr hoch, da unabhängig von einer konkreten Forderung |
| Kosten bei Wechsel | Je nach Art (BriefHypothek günstig, BuchHypothek teurer) | In der Regel niedriger, da keine erneute Eintragung nötig |
| Praxis | In Deutschland immer seltener, immer mehr Grundschulden | Standard-Sicherungsmittel für Immobiliendarlehen |
Warum dominiert die Grundschuld?
Die Grundschuld ist flexibler, da sie nicht an eine bestimmte Forderung gebunden ist. Sie bleibt auch nach Rückzahlung des Kredits im Grundbuch und kann bei Bedarf erneut als Sicherheit verwendet werden – ohne erneute Eintragungskosten. Was ist eine Hypothek? Für Banken ist sie daher das meistgenutzte Sicherungsmittel.
Erlöschen und Löschung der Hypothek
- Automatisches Erlöschen: Sobald das Darlehen vollständig zurückgezahlt ist, existiert die Forderung nicht mehr – und damit auch die Hypothek. Sie wird zur Eigentümergrundschuld.
- Löschung aus dem Grundbuch: Wer will, kann die Hypothek bewusst streichen lassen, was eine notariell beglaubigte Löschungsbewilligung durch die Bank erfordert.
- Verwertung: Zahlt der Kreditnehmer nicht, kann der Gläubiger das Grundstück wegen der Hypothek zwangsversteigern lassen (§ 1147 BGB).
Juristische Tiefe und Expertentipps
- Vorteile der Verzichtung auf Akzessorietät: Grundschulden ermöglichen einen flexibleren Umgang, da sie nicht an eine bestimmte Forderung gebunden sind. Banken können das Sicherungsmittel leichter weitergeben.
- Gutglaubenserwerb: Die VerkehrsHypothek (§ 1138 BGB) wurde eigens geschaffen, um die Veräußerung der Hypothek an Dritte zu vereinfachen. Trotzdem ist die Grundschuld noch flexibler.
- Zwangsvollstreckung: Wer eine Hypothek als Sicherheit gewährt, verpflichtet sich, die Zwangsvollstreckung ins Grundstück zu dulden. Dies gibt der Bank ein starkes Druckmittel.
Praktische Tipps für Darlehensnehmer
- Kosten vergleichen: Achten Sie bei der Baufinanzierung nicht nur auf den Zins, sondern auch auf die Eintragungskosten im Grundbuch.
- Rangfolge beachten: Erstrangige Sicherheiten bringen bessere Konditionen.
- BriefHypothek bevorzugen: Gerade bei angedachten Wechseln der Bank (z.B. Umschuldung) sind BriefHypotheken günstiger.
- Löschungsanspruch prüfen: Nach vollständiger Rückzahlung des Darlehens haben Sie einen Löschungsanspruch gegen die Bank.
- Rechtliche Beratung: Gerade bei komplexeren Sachverhalten (Grundschuld, Eigentümergrundschuld, Zwangsvollstreckung) empfiehlt sich eine fachliche Beratung durch einen Notar oder Fachanwalt.
Was ist eine Hypothek? Hypothek als Baustein der Immobilienfinanzierung – Bedeutung, Wandel und moderne Alternativen

Die Hypothek ist das klassische, juristisch saubere Grundpfandrecht für das Immobiliendarlehen. Sie ist stark an die Forderung gebunden und bietet Kreditnehmern eine gewisse Transparenz, verliert aber in der Praxis zu Gunsten der Grundschuld an Bedeutung. Wer Hypothek aufnehmen auf abbezahltes haus eine Immobilie kaufen oder bauen möchte, sollte sich über die unterschiedlichen Sicherungsarten und deren Kostenfaktoren im Detail informieren. Auch das Thema Hypothek auf abbezahltes Haus aufnehmen ist in der Finanzplanung ein wichtiger Punkt.
Was ist eine Hypothek? Weitere Informationen:
Für die juristische Definition finden Sie im § 1113 BGB die Legalität der Hypothek, im § 1147 BGB den Duldungsanspruch und die Zwangsvollstreckung. Zum Eintragungsverfahren empfiehlt sich ein Blick in die Grundbuchordnung (GBO).
Eine weitere Vertiefung für rechtliche Details empfiehlt sich auf den Seiten des Bundesamts für Justiz.